Gesundheitsbad Dessau-Rosslau

Wem in der Welterbe-Region Dessau neben Barock und Bauhaus nach einem Jugendstil-Farbtupfer ist, der sollte sich in die Askanische Straße zum Gesundheitsbad aufmachen. Der sanfte Übergang in die Kaiserzeit findet in der Tordurchfahrt statt: Das Bad liegt nicht direkt an der Straße, sondern in einem Innenhof. Die Inschrift des sandsteinernen Portals weist den Weg zur ‚Stadt-Schwimm-Halle‘. Zwar ist der Torweg nicht ganz frei von modernen Elementen, aber mit der Jugendstil-Fassade des heutigen Gesundheitsbades vor Augen gelingt der Jahrhundertsprung mühelos.
Über dem eingeschossigen Vorbau erhebt sich die Schwimmhalle mit dem großen Bogenfenster und einer vertikalen Musterung aus hellem Putz und Ziegelrot. Zwei Meerjungfrauen mit großer Muschel zeigt eine mittig angebrachte Plastik, darüber das Dessauer Stadtwappen.
Am 28.April 1907 wurde die Badeanstalt eingeweiht; Architekt des Jugendstilbaus war Daniel Schultz (1861-1909). Dessau war damals Residenzstadt des Herzogtums Anhalt. Anfang des 20. Jhd. gab es in vielen Wohnungen kein Badezimmer und daher nicht die Möglichkeit zur täglichen Körperpflege. Dieser Missstand sollte durch den Bau von Volksbädern behoben werden und so hofften die Stadtoberen auf regen Bade-Besuch unter dem Motto: Jedem Anhaltiner wöchentlich ein Bad!
Heute gehen wir nicht mehr in die Schwimmhalle, um sauber zu werden, sondern um zu schwimmen, ein Aqua-Erlebnis im modernen Spaß- und Freizeit-Bad zu haben – oder um sich eine Wellness-Einheit für Körper und Seele zu gönnen.
Und genau das bekommt man im Gesundheitsbad Dessau-Rosslau: Moderne Wellness in alten Mauern!
2003 ging das in die Jahre gekommene Stadtbad in eine Verjüngungskur und wurde 2006 rundum saniert wieder eröffnet. Der seit 1994 denkmalgeschützte Bau bietet vier ins Becken eingelassene Whirl- und Boden-Blubber-Inseln. Wer genug Massage hatte, schwimmt auf der freien Seite des Bassins eine 25m Bahn. Noch mehr Entspannung gibt’s in der Sauna.
So bietet das Gesundheitsbad Wellness und Kultur gleichermaßen.
Und wer die Welterbe-Card hat, darf zwei Stunden gratis entspannen.