Das Stadtbad Plauen hat eine sehr bewegte Vergangenheit! Am 30.9.1912 wurde es als ‚König-Albert-Bad‘ eröffnet. Geboten wurde vieles: zwei Hallen, eine großzügige
altrömische Sauna, medizinische Bäder, ein elektrisches Lichtbad, ein Heißluftkasten und auch eine Mikwe für die jüdische Bevölkerung. Im neoromanischen Foyer luden Gastronomie und Friseur zum
Besuch. Plauen war dank der ‚Plauener Spitze‘ zu einer wohlhabenden Stadt geworden – da hatte man sich ein gediegenes Bad gegönnt.
Doch damit war im April 1945 Schluss! In den letzten Kriegstagen wurde das Bad am Ufer der Weißen Elster schwer getroffen: Das Hauptgebäude mit dem
Foyer und die Damenhalle erlitten Totalschaden und mussten abgerissen werden. 1950 erfolgte die Wiedereröffnung der instandgesetzten Männerhalle. Bis ins Jahr 2000 wurde die Badeanstalt immer
wieder umgebaut und teilsaniert, zeitweise ganz geschlossen und 2007 nach Fertigstellung der neuen Sportschwimmhalle wieder dem Badepublikum übergeben.
Das Bad steht wegen zahlreicher Umbauten nicht unter Denkmalschutz. Der Gebäudekomplex besteht zum Einen aus der neu gebauten Stahl-Glas-Konstruktion mit 50m-Becken
und Tribüne. Daneben ist der alte Teil des Bades klar erkennbar und baulich gegenüber der Kaiserzeit nur mäßig verändert: ein großer rechteckiger Bau mit Walmdach und Dachreiter - auch damals
schon, straßenabgewandt, ein Zweckbau ohne repräsentativen Charakter.
Trotz zahlreicher Modernisierungen ist das heutige ‚Herrenbad‘ in seiner Konstruktion noch bauzeitlich: ein Tonnengewölbe überspannt das mit den ursprünglichen
Maßen 24 x 11 m große Becken, die umlaufende Empore mit Brüstung und hölzernem Handlauf ebenso wie die tragenden Pfeiler und der Bogengang auf Beckenebene.
Alles in allem: alte Struktur in erfrischend neuem Ambiente!