Nicht viele Schwimmbäder haben ein Maskottchen, das Stadtbad Gotha schon! Aqualino heißt der Knirps, der im Bad allenthalben zu sehen ist - weiß auf grünem Grund.
Zugegeben, den Namen bekam das Seepferdchen erst 2011, aber Bewohner des Bades ist er bereits seit der ersten Stunde.
1908 wurde das Stadtbad Gotha (Architekt Wilhelm Goette 1873 – 1927) eröffnet: es bot nicht nur ein 9 x 18 m großes Schwimmbecken, fürs Volk Dusch- und
Wannenbadzellen, fürs gehobene Publikum das ‚Salonbad‘ mit immerhin drei Seifen zur Auswahl; auch eine große Saunaanlage lud die Gothaer zum gesunden Schwitzbad.
Aqualino, das Seepferdchen, ist eines von vielen Wassermotiven, die das Bad im Inneren und fassadenseitig schmücken. Hier gibt es Jugendstil in Glas, Keramik,
Metall und Stein zu entdecken!
Die alte Badeanstalt hat einen modernen Ableger bekommen, der dezent hinter die denkmalgeschützte Fassade gelegt wurde. Bei der Sanierung und Wiedereröffnung 2014
gelang eine Synthese aus modernem Sport- und kaiserzeitlichem
Jugendstilbad. (Hier ein Video zu Restaurierung und Neubau.)
Dezente Dekorelemente, besonders am Eingangsportal, weisen auf des Element Wasser hin und nicht zuletzt auch die güldene Inschrift ‚Stadt-Bad‘. Ein besonderes
Augenmerk sollte dabei auf den äußerst linken von fünf Baukörpern fallen, der in prächtigem neobarockem Stil die bauzeitliche Bedeutung der dahinter liegenden Sauna-Anlage
hervorhebt.
Weiter geht’s mit viel Historie im Foyer. Dort finden wir auch Aqualino und andere Wassertiere als Schmuckfliese. Weitere dieser sehr fein ausgearbeiteten Keramiken
zieren die Pfeiler in der Schwimmhalle. Hier kann man im Whirl chillen und die in grün-weiß gehaltene Schwimmhalle mit dem Tonnengewölbe auf sich wirken lassen.
Keinesfalls fehlen sollte ein Sauna-Besuch! Zwar sind Umkleiden und Schwitzräume aus unserer Zeit, die Ruhezone aber ist im restaurierten alten Saunatrakt.
Wahlweise relaxt man in hölzern umbauten Kabinen, im 38°C warmen Tepidarium oder, am schönsten, in der Ruhelounge. Hier zeigen die Jugendstil-Glasfenster des neobarocken, wir erinnern uns, linken
Gebäudeteils, ihre ganze Farbenpracht. Eine römisch anmutende Säulenhalle, bequeme Liegen und ein plätscherndes Brünnlein bieten jetztzeitige Wellness in historischem Ambiente.
Stadtbad Gotha, Bohnstedtstraße 6, 99867 Gotha